Da die Kontrolle des fließenden Verkehrs weiterhin ausschließlich Aufgabe der Polizei ist, findet ein fester sechswöchentlicher Austausch zwischen Stadt und Polizeiinspektion Frankenthal statt. Hinweise und Beschwerden aus der Bürgerschaft werden dort eingebracht, um ein belastbares Lagebild zu erhalten und Kontrollschwerpunkte zu ermöglichen. Die Stadt bittet deshalb weiterhin darum, beobachtete Gefährdungen direkt an die Polizei zu melden, damit kurzfristig reagiert werden kann.
Mehr kommunale Verantwortung in der Verkehrsüberwachung
Seit dem Amtsantritt des Oberbürgermeisters wurden gemeinsam mit den zuständigen Dezernaten und auf Grundlage verschiedener Gremienbeschlüsse mehrere strukturelle Schritte angestoßen, die darauf abzielen, künftig mehr kommunale Verantwortung in der Verkehrsüberwachung übernehmen zu können. Dazu gehört insbesondere der vom Stadtrat beschlossene Antrag an das Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Frankenthal die Zuständigkeit zur Kontrolle des fließenden Rad- und E-Scooter-Verkehrs zu übertragen.
Nach einer Genehmigung durch das Land wird städtisches Personal entsprechend ausgebildet, sodass Kontrollen künftig nicht mehr ausschließlich durch die Polizei erfolgen müssen. Dies ermöglicht schnellere Reaktionen und eine stärkere Präsenz in Bereichen, die Bürgerinnen und Bürger besonders beschäftigen, beispielsweise in der Fußgängerzone.
Gemeinsame Geschwindigkeitsüberwachung mit dem Rhein-Pfalz-Kreis
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Maßnahmenpakets ist die interkommunale Zusammenarbeit mit dem Rhein-Pfalz-Kreis im Bereich der stationären und mobilen Geschwindigkeitsüberwachung. Sowohl der Frankenthaler Stadtrat als auch der Kreistag haben dem gemeinschaftlichen Vorgehen zugestimmt. Bereits 40–70 Messstellen wurden abgestimmt, und der operative Start der Zusammenarbeit ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen.
Damit entsteht erstmals eine koordinierte Grundlage, um Geschwindigkeitsverstöße sowohl im Stadtgebiet als auch im Kreisgebiet einheitlich und wirksam zu verfolgen.
Prävention stärken: Forum für Sicherheit und Prävention
Parallel dazu wurde – unter gemeinsamer Federführung des Oberbürgermeisters und des Leiters der Polizeiinspektion Frankenthal – das Forum für Sicherheit und Prävention eingerichtet. Ziel ist es, Sicherheit nicht nur über Kontrollen zu stärken, sondern auch durch wirksame Präventionsmaßnahmen. Dazu zählen Aufklärungs-initiativen, Verkehrs- und Verhaltensprävention, Projekte an Schulen sowie gestalterische Maßnahmen im öffentlichen Raum, die sichere Wege und Aufenthaltsbereiche fördern sollen.
Mobilitätskonzept Frankenthal 2035: solide Grundlagen statt Schnellschüsse
Mit Beginn des Jahres nehmen erstmals ein Mobilitätsmanager sowie ein Verkehrsplaner ihre Arbeit bei der Stadt Frankenthal auf. Damit startet die fachliche Ausarbeitung des Mobilitätskonzepts Frankenthal 2035. Dieses soll eine umfassende Analyse der Verkehrsströme und gewachsenen Strukturen ermöglichen und wird durch Beteiligungsprozesse mit Bürgerschaft, Verbänden, dem ADFC und Schulen begleitet.
Kurzfristige Verbesserungen werden dort umgesetzt, wo die Analyse sie eindeutig nahelegt. Die Stadt betont jedoch, dass keine Sofortmaßnahmen versprochen werden, bevor eine fundierte Bestandsaufnahme vorliegt – ein Konzept, das langfristig tragen soll.
Parkraumbewirtschaftung und Bewohnerparken
Im Rahmen des Mobilitätsprozesses wird ebenfalls ein Parkraumbewirtschaftungskonzept erarbeitet. Dazu gehört die Überprüfung bestehender Strukturen sowie die geplante Vergrößerung der Bewohnerparkzonen – ein Vorschlag, der bereits in den politischen Gremien erörtert wurde und die Parkplatzsituation für Anwohnerinnen und Anwohner verbessern soll.
Gesamtprozess für mehr Sicherheit
Mit den eingeleiteten Maßnahmen – von der engeren Abstimmung mit der Polizei über den Ausbau kommunaler Kontrollmöglichkeiten bis hin zu Mobilitäts- und Präventionskonzepten – verfolgt die Stadt Frankenthal einen klaren Kurs: mehr Sicherheit, mehr Ordnung und eine nachhaltige Verbesserung des öffentlichen Raums.
Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer betont: „Wir entwickeln Frankenthal Schritt für Schritt weiter. Die vielen Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir ernst – und wir haben die strukturellen Grundlagen geschaffen, damit wir künftig noch besser, schneller und gezielter handeln können.“