Reiseführer sind der Reiseliteratur zuzuordnen und haben ihren Ursprung bereits in der Antike, da sie auf römische Weg- und Ortsbeschreibungen für Pilgerreisende, sogenannte Itinerarien, zurückgeführt werden können.
Ihren Durchbuch hatten Reiseführer jedoch erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, da durch die Erfindung und den Ausbau der Eisenbahn und Dampfschifffahrt ein einfacheres und erschwinglicheres Reisen im In- und Ausland möglich wurde. Hierdurch stieg auch die Nachfrage nach Reiseführern und Reisehandbüchern.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde der Markt für deutschsprachige Reiseführer von dem im Jahr 1827 von Karl Baedeker (1801-1859) in Koblenz als Verlagsbuchhandlung gegründeten Verlag Baedeker dominiert. Die handlichen und faktenreichen Reiseführer revolutionierten die Reiseliteratur und hatten zum Ziel, die Reisenden unabhängig von Fremdenführern zu machen. Bis heute legen die Baedeker-Reiseführer besonderen Wert auf Übersichtlichkeit, Genauigkeit und Aktualität.
Karl Baedeker wird heute als einer der Wegbereiter des modernen Massentourismus angesehen. Seine Reiseführer trugen dazu bei, dass sich Reisen als Vergnügungsform etablierte, und legten teils bis heute existierende Reiserouten und Sehenswürdigkeiten fest.