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Die kolorierte Radierung des Grafikers Rudi Müllers (1895-1972) zeigt die Ansicht des Speyerer Tors von Süden mit Blick in die Speyerer Straße und entstand vermutlich in den 1950er oder 1960er Jahren, nachdem das Tor für den Autoverkehr gesperrt wurde. Dies lassen die in roter Farbe hervorgehobenen Verkehrszeichen sowie die das ehemalige Stadttor umfahrenden Autos vermuten. Im linken unteren Eck befindet sich das Monogramm des Künstlers "RMs". Darunter sind handschriftlich die Ortsbezeichnung "Frankenthal" sowie "Orig.-Rad." für Original Radierung und die Künstlersignatur "Rudi Müllers" ergänzt.
Rudi Müllers studierte Malerei in München und Leipzig. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete er in Heidelberg ein Atelier und ein Büro für Werbegrafik. Er fertigte eine Vielzahl von Radierungen an, in welchen er die Rhein-Neckar-Region dokumentierte. Hierzu zählen insbesondere Landschafts-, Hafen- und Industrieszenen sowie Stadtansichten und besondere Sehenswürdigkeiten. Die Radierungen entstanden in großer Auflage als Souvenirs und Ansichtskarten für Touristen. Ob die Radierung des Speyerer Tors ebenfalls als Andenken für Reisende gedacht war, muss offenbleiben. In der Sammlung des Erkenbert-Museums befinden sich noch weitere Radierungen des Künstlers mit Ansichten Frankenthals.