Mehr zum Objekt
Als figürliches Motiv erfreuen sich die Dame und der Kavalier, wahlweise vertieft in eine Partie Schach oder Mühle, einer gewissen Tradition. Schon im 18. Jahrhundert wurde eine ähnliche Form in der Frankenthaler Porzellanmanufaktur hergestellt. Im 20. Jahrhundert findet sich das ebenfalls wieder, als für kurze Zeit die Porzellanherstellung in Frankenthal wiederauflebte. Die Manufaktur Friedrich Wilhelm Wessel stellte in der Mahlastraße 35 zwischen 1949 und 1958 Porzellane auf der Grundlage einer breiten Produktpalette her, zu denen auch das schachspielende Paar bei Hofe gehörte.
In der Sammlung des Erkenbert-Museums haben sowohl die Erzeugnisse der „alten“ Porzellanherstellung der Barockzeit wie auch das spätere „Wessel-Porzellan“ einen besonderen Stellenwert, und sind somit natürlich immer wieder Kandidaten für das Objekt des Monats. In diesem Fall ist es schon der zweite Besuch in der Stadtbücherei, da eine eng verwandte Figurengruppe der Firma Wessel sich bereits die Ehre gegeben hat. Allerdings mit einem Unterschied, der sich aus dem für Porzellankenner obligatorischen Blick auf den Sockelboden ergibt: Die Herstellermarke weist das Objekt als Produkt der in Bayern ansässigen Manufaktur Sandizell aus und stellt somit strenggenommen einen Konkurrenzartikel dar…