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Erkenbert-Museum

OBJEKT DES mONATS

Das Objekt des Monats Juli in der Stadtbücherei

Weinetiketten

Die ältesten bekannten Vorläufer des heute gängigen Weinetiketts entstanden um 4000 v. Chr. bei den Sumerern. Diese versahen die Weingefäße durch die Verwendung von Rollsiegeln oder Stempeln, die in den Ton der Gefäße oder Verschlüsse gedruckt wurden, mit Informationen über den enthaltenen Wein.

In der Antike entwickelten sich neue Methoden, um Weinamphoren zu kennzeichnen. Griechen und Römer nutzen kleine beschriftete Anhänger aus verschiedensten Materialien, die am Gefäß befestigt wurden. Zudem wurden Angaben über Inhalt durch Farbe, Stempel oder Einritzung direkt am Gefäß angebracht.

Bis zum Ende des Mittelalters war das Anhängen von kleinen Zetteln an Weingefäße gängig. In der Frühen Neuzeit wurde die Verwendung von Weinanhängern üblich, welche teils aus Edelmetallen oder kostspieligen Materialien wie Elfenbein gefertigt wurden.

Flaschenetiketten entstanden erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Zum einen wurde erst im Zuge der Industrialisierung die Verwendung von Glasflaschen üblich. Zum anderen ermöglichte die Erfindung der Lithographie erstmals hohe Auflagen farbiger Motive günstig herzustellen. Die frühen Flaschenetiketten waren meist sehr schlicht und beinhalteten ausschließlich Informationen zum Inhalt. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Gestaltung künstlerisch anspruchsvoller.

Zu Beginn des 20. Jhd. etablierten sich Druckereien, die auf die Herstellung von Weinetiketten spezialisiert waren und für die Gestaltung namenhafte Kunstschaffende engagierte. Die berühmtesten Weinetiketten schmücken die Flaschen des Château Mouton Rothschild. Seit 1945 werden die Etiketten jährlich von berühmten Persönlichkeiten, wie Gerhard Richter, Pablo Picasso, Andy Warhol, Salvador Dalí, Jeff Koons, Marc Chagall oder dem jetzigen König Charles III., gestaltet.

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Weinflaschenschilder

Datierung: 19. Jahrhundert (?)

Material: Porzellan, Fayence

Maße: H: 6-7,5 cm, B: 4,7-6 cm, T: 0,5-1 cm

Erkenbert-Museum, Inv.-Nr. G 1319 c, e, f

Weinflaschenschild aus Fayence mit der Aufschrift "Vin de Tokay"
Weinflaschenschild "Vin de Tokay", 19. Jahrhundert (?)

Die Weinflaschenschilder entstanden vermutlich im 19. Jahrhundert und sind aus Porzellan und Fayence gefertigt. Sie verfügten ursprünglich über Metallketten, welche um den Hals der mit dem entsprechenden Wein gefüllten Weinkaraffe gehängt wurden. Die Schilder tragen französische Weinnamen. 

Weinflaschenschild aus Fayence mit der Aufschrift "Vin de Paille"
Weinflaschenschild "Vin de Paille", 19. Jahrhundert (?)


Vin de Paille oder Strohwein wird insbesondere in Italien, Südfrankreich, Österreich und dem Jura hergestellt. Seinen Namen erhielt der Wein von den Strohmatten, auf welchen die Trauben nach der Ernte gelagert und luftgetrocknet werden.

Bei Vin de Tokay oder Tokajer handelt es sich um einen der ältesten Süßweine der Welt, der aus Nordungarn stammt und nach der Stadt Tokaj benannt ist. Ähnlich wie beim Champagner dürften nur bestimmte Weine aus der Weinbauregion diesen Namen führen. Tokajer war bereits im 18. Jahrhundert so bekannt, dass er unter anderem am Hof Ludwigs XIV. getrunken wurde.

Vin Rhin oder Rheinwein fungiert als Sammelbegriff für Weine, die am und rund um den Rhein angebaut und gekeltert werden. Charakteristisch ist insbesondere der Riesling. Im angelsächsischen Sprachraum werden einheimische Weine, die als besonders leicht und fruchtig gelten, ebenfalls als Rhine Wine bezeichnet.

Objekt des Monats

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.

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