Torbögen des Rathauses

Frankenthaler Geschichte: 16. und 17. Jahrhundert

Fortsetzung der Vortragsreihe "Mittagspause im Museum": Kloster, Exulanten, Künstler. Frankenthal wird Stadt

Bei Unzucht hieß es „ab ins Gefängnis“: Sittsame Zeiten im Frankenthal des 16. und 17. Jahrhundert

Im Zentrum des Vortrags stehen Bildmaterial und einige Fragen zum Leben in der "Zeit der Glaubensflüchtlinge". Woher kamen die Exulanten im 16. Jahrhundert? Warum kamen sie nach Frankenthal? Wieso erhielt die durch ihren Zuwachs bereicherte Gemeinde bereits nach 15 Jahren die Stadtrechte? Welche Berufe gab es, wer war besonders erfolgreich? Wie sah das Frankenthal von Damals aus?

Werner Schäfer, Mitglied des Stadtführerteams des Frankenthaler Altertumsvereins und des Fördervereins für jüdisches Gedenken sowie bewährter Referent beantwortet diese und andere Fragen und erzählt aus der interessanten Geschichte der Besiedlung der ehemaligen Stiftsgebäude durch Exulanten. Die Entwicklung der schnell wachsenden Stadt erfahren Interessierte anhand von Beispielen: vom Bau von Brunnen, über den der Straßen bis hin zu Vorschriften für die Errichtung der Häuser und Aborte. Aber auch Zucht und Ordnung wie die Maßnahmen gegen Kirchenschwänzer, die lieber in der Wirtschaft sitzen, oder gegen Unzucht treibende Unverheiratete sowie Knechte und Mägde werden thematisiert: Calvinistisch, streng und sittsam war in Frankenthal die Tagesordnung.

Die Kunst der Frankenthaler Goldschmiede, Maler und Teppichweber wird gezeigt und erklärt. Ausgewählte Lebenswege der Exulanten werden präsentiert und in die leidvolle Zeit des Dreißigjährigen Krieges eingetaucht. Frankenthals trauriges Ende 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg Frankenthal beschließt diese bewegte Zeit: Die Stadt wurde niedergebrannt und fast vollkommen ausgelöscht. Die Frankenthaler Bürger, darunter auch die Nachfahren der Exulanten und „Stadtgründer“, mussten sich damals eine andere Heimat suchen.